Normalisierter Messier Katalog
Im 18. Jahrhundert stieß der französische Astronom Charles Messier bei seiner Suche nach Kometen immer wieder auf optisch recht ähnliche, jedoch ortsfeste Gebilde, welche zur damaligen Zeit nicht weiter klassifiziert werden konnten. Um diese bei seinen Beobachtungen schneller ausschließen zu können, fertigte er schließlich eine Liste an, welche im Laufe der Zeit als Messier Katalog bekannt wurde und 110 Objekte enthält. Dass es sich bei den Objekten um ferne Galaxien oder Gasnebel handelt, wird zur damaligen Zeit noch niemand realisiert haben.
Das Schöne an den Messier-Objekten ist, dass sie allesamt mit kleinen Teleskopen auch visuell beobachtet werden können, da sie verhältnismässig hell sind. Es sind die klassischen Einsteigerobjekte, welche auch unter schlechteren Bedinungen noch gut zu beobachten sind. Allerdings wird man visuell, wie zu seiner Zeit Charles Messier, kaum mehr als einen hellen Fleck wahrnehmen können.
Wer sie fotografisch einfangen möchte, wird für die meisten Objekte etwas mehr Brennweite benötigen (ab 1000mm), da insbesondere die Galaxien verhältnismässig klein sind. Nur sehr wenige Objekte, wie der Nebel im Orion (M42), die Plejaden (M45) oder unsere Nachbargalaxie Andromeda (M31) benötigen weniger Brennweite, sind dafür aber auch schon im Feldstecher gut zu erkennen.
Im Internet findet man etliche bebilderte Messier Kataloge mit oft sehr guten Aufnahmen. Dieser Messier Katalog verfolgt einen etwas anderen Ansatz und hat nicht das ideale Bild als Ziel, sondern vielmehr eine normalisierte Darstellung der Objekte hinsichtlich Belichtungszeit, Bildverarbeitung und dem Bildausschnitt. Alle Aufnahmen wurden einheitlich mit einer Stunde Belichtungszeit aufgenommen (30x 30s L, 3x15x 60s R/G/B) und zeigen einen quadratischen Ausschnitt mit einer Kantenlänge von 30 Bogenminuten (0.5 Grad).
Aufgenommen wurden alle Bilder mit der ASI2600MM Pro und dem TSQ-100ED APO (580mm f/5.8). Dabei entspricht der Bildausschnitt einem 1:1 Crop von 1346x1346 Pixel, also lediglich 15% der verfügbaren Sensorpixel. Um keine Details zu verlieren, wurden die Bilder nur minimal entrauscht. Die leichte Variation im Himmelshintergrund liegt vermutlich an den unterschiedlichen Aufnahmebedinungen, welche durch den einheitlichen Workflow nicht sauber korrigiert werden können.
Bisher konnten 70 der 110 Objekte abgelichtet werden, diese Zahl wird sich im Laufe 2022 noch weiter erhöhen. Ob dieser Katalog jemals komplettiert werden kann, ist noch nicht zu sagen, da einige Objekte zu tief stehen und von meinem üblichen Standort nicht zu beobachten sind. Aber nach dem glücklichen Einfangen von M6 und M7 von einer anderen Location bin ich ein wenig optimistisch.
Auch die Beschreibungen werden im Laufe der Zeit noch nachgepflegt, bis dahin verweise ich auf die Objektbeschreibungen insbesondere im englischen Wikipedia.