Reflexionsnebel im Sommer
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ASI2600MM, 580mm f/5.8, 12.1h (RGB 3x1.2h, Lum 8.4h)
Ende Juni 2025 gab es während der Neumondphase tatsächlich einige klare Nächte, jedoch für mein Setup kaum brauchbare DSOs. Kurzerhand startete ich ein kleines Experiment mit dem Reflexionsnebel SH2-73. Aus einer Bortle 5 Umgebung schon kein einfaches Target, und die fehlende astronomische Dunkelheit verbessert die Situation nicht wirklich.
Das Experiment war allerdings nicht, ob mir davon eine Aufnahme überhaupt gelingt, sondern einmal herauszufinden, welche Ergebnisse sich mit zwei gänzlich unterschiedlichen Setups erreichen lassen. Also belichtete ich parallel mit dem Monochron-Setup (ASI2600MM, Antlia LRGB) am 100mm f/5.8 (580mm Brennweite) Refraktor und der OSC (ASI2600MC, keine Filter) am schnellen 130mm f/2.8 Hypergraphen (360mm).
Meine anfängliche Erwartung war eigentlich, dass der Hypergraph das Rennen macht, aber spätestens als ich einige Stunden Luminanz gesammelt hatte wurde klar, dass dem nicht so sein wird.
ASI2600MC, 360mm f/2.8, 11.5h
Tatsächlich liegen die Ergebnisse nach rund 12 Stunden verblüffend nah beieinander. Selbstverständlich ist dies ein Spezialfall und das langsamere Setup hat nur aufgrund der Luminanz-Aufnahmen die Nase vorne. Hätte ich mit dem Mono-Setup nur RGB belichtet, hätte mit einiger Sicherheit das schnellere System gewonnen.
Beim Vergleich der Rohdaten fällt eine leicht unterschiedliche Gesamtfärbung auf, und zwar trotz einer spektrophotometrischen Farbkalibrierung in PixInsight (SPCC). In der Bearbeitung habe ich versucht, dies bei dem Reflexionsnebel einigermaßen anzugleichen, bei den Sternen gelingt das jedoch nicht. Die Ursache sind mit einiger Sicherheit die überlappenden Filterkurven der Bayer-Maske in der OSC und dass ich bei der Kamera keinen UV/IR Cut-Filter verwendet hatte.
Außerdem sind in der Aufnahme mit der Mono-Kamera deutlich mehr Strukturen im Nebel erkennbar, auch von den Hintergrundgalaxien werden deutlich mehr erkannt.
Mit dem Slider lassen sich die zwei übereinander gelegten Bearbeitung recht gut vergleichen.


Zum Abschluß noch die beschriftete Aufnahme, welche neben dem Hauptobjekt nur noch unzählige Hintergrundgalaxien enthält: